Kennt jemand hier die “Gruppenarbeit?” Eine Form, auf die in der Schule große Stücke gehalten werden. Die organisierten , fleißigen Schüler hassen sie, weil sie ihnen jede Menge Zeit raubt, da sie gleichwertige Ergebnisse bedeutend schneller allein erzielen könnten, Die unorganisierten, ineffektiven Schüler fühlen sich damit bedeutend wohler, weil ihre Minderleistung zuverlässig nicht offenbar wird. Kann man durchaus auf die Gesellschaft und ihren Gleichstellungswahn übertragen!
Sozialismus oder Kommunismus beginnen in hochtrabenden Worten mit der Fasade zur Schaffung des »Neuen« Menschen als einer »Verbesserung« des mit Makeln behafteten heutigen - ein Narrativ, das wohl nie ganz aussterben wird. Dabei wir immer das Kollektiv, die Gemeinschaft in den Vordergrund gestellt, zu deren Wohlergehen der Einzelne seine individuellen Wünsche hintan stellen soll. Dahinter verbergen sich jedoch Machtstreben und Neid auf andere Menschen die mehr besitzen, als man selbst. Der Kommunismus leugnet die biologische Tatsache, daß wir Menschentiere zu den hierarchisch gegliederten, Revier verteidigenden Arten zählen; wie eben unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen. Wenn man den Individuen ihren Besitz (Revier) nehmen und die Rangordnung schleifen will (was nur mit Gewaltanwendung geschehen kann), wird die Gruppe instabil und es bildet sich rasch eine neue Führungselite heraus, die für sich selbst sehr wohl Besitz und Rangordnung beansprucht. Durch die Hintertüre kommt es dann zur »Diktatur des Proletariats«, einer euphemistischen Verkleidung für eine brutale Diktatur, die sich u. U. über einen längeren Zeitraum zu erhalten vermag. Irgendwann kann dann die Lage der unterdrückten Bevölkerung so existenzbedrohlich werden, daß es zu Aufstand und Revolution kommt - und das ganze Spiel beginnt von neuem.
@ Detlef Rogge Die “Verelendung” war die Folge einer veritablen Bevölkerungsexplosion, die die gleichzeitigen riesigen Produktivitätsfortschritte noch übertraf, welche das marktwirtschaftliche System zustande gebracht hatte. Die Entwicklung der Produktivkräfte konnte, obwohl sie in nie zuvor erreichtem Tempo stattfand, mit der Vermehrung der zu stopfenden Mäuler einfach nicht schritthalten. Das lag aber nicht am System, sondern an den Menschen, die auch in elender Lage die Freude am Sex nicht verlieren. Läßt sich auch heute beobachten, wie Sie wissen!
@ Richard Rosenhain: Das ist nicht richtig so. Privateigentum gab es schon sehr früh. Selbst Schimpansen kennen es. Ich habe einen Film gesehen, wo ein Männchen mit Hilfe eines Schlagsteins und eines “Ambosses” Nüsse knackt. Ein Weibchen “bittet” mit Blicken darum, dieses Werkzeug gleichfalls benutzen zu dürfen, was ihm gewährt wird. Es ist für mich auch nicht vorstellbar, daß frühe Jäger ihre Jagdwaffen und Werkzeuge nicht selbst hergestellt und besessen haben, ebenso wie die Kleidung. Privateigentum ist sehr, sehr alt und für den Fortschritt menschlicher Gesellschaften essentiell!
Schon lange habe ich mich darüber gewundert, wie erfolgreich die vielen Millionen Toten der sozialistischen Versuche unter den Teppich gekehrt werden können. Die “Anfangserfolge” der Sozialisten werden regelmäßig durch den Verschleiß der Produktionsanlagen erzielt, indem die Mittel für Instandhaltung und Erneuerung in soziale “Wohltaten” umgemünzt werden. Wenn dann die Produktivität immer weiter fällt und die ersten Versorgungsschwierigkeiten auftreten, wird die Repression verschärft. Schließlich greift das Regime zur offenen Gewalt oder zur massenhaften Bespitzelung und Unterdrückung, damit die zunehmenden Schwierigkeiten nicht auf sie selbst, sondern der Propaganda entsprechend auf ausländische Imperialisten und Konterrevolutionäre zurückgeführt werden. Schließlich bricht das korrupte System zusammen, mit kapitalistischen Methoden werden die Verwüstungen beseitigt, und alsbald beginnt der Zirkus von Neuem. In Berlin wird ja lauthals die “Vergesellschaftung” ( Euphemismus für Enteignung!) von Immobilien gefordert. Ich habe als Hausverwalter dabei mitgewirkt, die desolaten, teil menschenunwürdigen Wohnhäuser zu sanieren, die die Enteignung und Unterdrückung der Hauseigentümer hervorgebracht hatte. Nur um zu erleben, daß dieselben Kräfte, die den Verfall zu verantworten hatten, jetzt mit denselben Rezepten sich wieder zum Herren über die Immobilien aufschwingen wollen. Und die Naivlinge jubeln ihnen zu und glauben, daß man die Mieten senken kann und trotzdem alles weiterhin prima instandgehalten werden kann, wenn nur linke Bürokraten darüber wachen. Soviel Dummheit ist schwer zu ertragen!!!
Der National-Sozialismus hat in den 12 Jahren seiner Machtausübung etwa 40 Millionen Todesopfer in Europa verursacht. Der „Internationale Sozialismus“ hat in dem Jahrhundert seiner Existenz in mehreren Staaten auf mehreren Kontinenten wahrscheinlich über 100 Millionen Todesopfer verursacht. Der Nationalsozialismus und seine Symbole wurden mehr oder weniger international verboten oder geächtet. Daher hat auch in vielen Ländern eine politische Diskussion und Verarbeitung dieser Ideologie stattgefunden, die zum besseren Verständnis (und Ächtung) in der breiten Öffentlichkeit geführt hat (- siehe Nürnberger Prozess). Die Ideologie des „Internationalen Sozialismus“ wurde solch einer umfassenden Prozedur, also der Aufarbeitung der Gräueltaten und der inhärenten Unzulänglichkeiten derartiger Systeme nicht unterzogen. Warum nicht? Die Antwort auf diese Frage ist noch offen und daher geistern bzw. wuchern in vielen Hirnen diese Art von Sozialismus-Utopien immer noch umher. Es kann keinen Sozialismus mit “menschlichem Antlitz” geben, genau sowenig wie ein Nationalsozialismus mit “menschlichem Antlitz” je möglich war.
@Margit Broetz: (1) “Wer alle Fragen durch den Markt gelöst sehen möchte, will von Menschen wie Bill Gates, oder George Soros regiert werden.” Menschen wie Gates oder Soros können nur dadurch Macht im Sinne von Herrschaft (basierend auf Zwang und Gewalt) erlangen, weil sie sich mit dem allmächtigen Staat und der politischen Kaste verbünden. In einer freien Marktwirtschaft kommt dem Staat nur die Rolle des Minimalstaates zu, der ausschließlich für die auf Rechtsstaatlichkeit gegründete innere und äußere Sicherheit seiner Bewohner zuständig ist. In dieser Konstellation macht es wenig Sinn, sich für die Durchsetzung individueller Interessen an den Staat zu wenden. Es regiert eben nicht das Gesetz des Dschungels, sondern die Rechtsstaatlichkeit. Die wahren Herrscher in der freien Marktwirtschaft sind die Konsumenten, die mit ihren täglichen Kaufentscheidungen darüber abstimmen, welche Unternehmen (und Unternehmer) reich werden und welche untergehen. (2) “Wer einerseits nur Kapitalismus und auf der anderen Seite nur Sozialismus sieht wie der Autor, lebt in einer Schwarz-Weiß-Welt.” Diese Schwarz-Weiß-Welt ist nun einmal das Abbild der ökonomischen Realität. Alle sog. Dritten Wege (d.h. Mischformen aus Sozialismus und Marktwirtschaft) führen letztendlich durch andauernde Interventionsspiralen in den Abgrund, was wir gerade in Echtzeit erleben. Es hilft nichts, wir müssen uns entscheiden: Markt oder Befehl, tertium non datur !
Was in der Diskussion hier bisher übersehen wird ist, dass die Theoretiker des Sozialismus, also vor allen Marx und Engels, postulierten, dass die sozialistische Organisation der Produktion von Gebrauchsgütern effektiver sei, als die “kapitalistische”, da erstere geplant und frei von Konjunkturzyklen und periodischen Krisen sei. Dies würde dann zu allgemeinem Reichtum, dem tendenziellen Verschwinden von Verbrechen und letztlich zum Verschwinden des Staatsapparates selbst führen. Dieser Optimismus des “Reichtum für alle” war der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Theorie. Diese ist durch die Praxis falsifiziert und angesichts der nackten Zahl der Menschen schon ökologisch abwegig. Marx und Engels hatten—ihrer Zeit entsprechend—ein mechanistisches Weltbild, sahen also die Welt analog zu einem großen Uhrwerk, das zum allgemeinen Wohlstand nur noch optimal zu organisieren sei. Dies ist vom heutigen Wissensstand aus gesehen, dermaßen veraltet, dass man sich fragen muss, warum es dennoch heute noch Sozialisten gibt. Es ist wohl doch unser genetisches Erbe.
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